Montag, 23. Januar 2012, 19:30
Uhr,
Weinschenk-Villa, Hoppe-Straße 6
"TERRA AMARA -
SIZILIEN UND SEINE SCHRIFTSTELLER"
Referentin: Dr. Ute STEMPEL, Literaturwissenschaftlerin
Um die italienische Literatur nicht nur des 19. und 20. Jahrhunderts wäre es
schlecht bestellt, hätten nicht u.a. Giovanni Verga, Luigi Pirandello
(Nobelpreis 1934), Giuseppe Antonio Borgese (der Schwiegersohn Thomas Manns),
Vitaliano Brancati, Salvatore Quasimodo (Nobelpreis 1959), Elio Vittorini und
Leonardo Sciascia Werke hinterlassen, die Weltliteratur sind.
Doch schon lange vor ihnen war Sizilien kein geistiges Entwicklungsland. Dichter
und Philosophen der Antike wie Theokrit, Pindar, Platon und Sophokles hielten
sich gern auf dem paradiesischen Trinakria auf, dem mythischen Dreikapland
Homers.
Der Stauferkaiser Friedrich II versammelte in Palermo einen Dichterzirkel aus
seinen Beamten um sich, durchgehend Juristen mit stupender Ausbildung in
Rhetorik und Poetik. Diese sorgten erstmals für die Verwendung einer
Volkssprache: das von Dante freudig begrüßte VOLGARE. |
Dr. Ute STEMPEL schrieb als Literaturkritikerin und Essayistin lange Jahre für
die FAZ, die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Neue Züricher Zeitung, die Weltwoche
u.a.
Publizistisch tätig gab sie Werke italienischer und französischer Literatur
heraus (Tomasi di Lampedusa, Moravia, Italo Svevo, Bassani, D`Annunzio, Julien
Green und Daudet). 2005 erhielt sie den renommierten Friedrich_Märker-Preis für
Essayisten und ist Mitglied des PEN. |