DEUTSCH-ITALIENISCHE-DANTE-ALIGHIERI-GESELLSCHAFT
REGENSBURG E.V.
SOCIETÀ ITALO TEDESCA DANTE
ALIGHIERI COMITATO DI RATISBONA
BEGEGNUNGSABEND IM APRIL 2009 |
Montag, 20.04.2008 |
20:00 Uhr | Weinschenkvilla | Prof. Dr. Franz J. Bauer | Das Rom der Italienischen Nation |
---|
Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gesellschaft, in Zusammenarbeit mit dem Verlag Friedrich Pustet laden wir Sie anlässlich unseres APRIL-BEGEGNUNGSABENDS am Montag, 20. April 2009, 20:00 Uhr, Weinschenk-Villa, Hoppe-Straße 6, zu einem Vortrag mit dem Thema "DAS ROM DER ITALIENISCHEN NATION" ein.
|
|
Referent: Prof. Dr. Franz J. BAUER Prof. Dr. BAUER, Gastdozent am Deutschen Historischen Institut Rom und seit 1995 Ordinarius für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Regensburg, ist Verfasser des erst vor wenigen Tagen im Verlag Friedrich Pustet erschienenen Werkes
"ROM im 19. und 20. Jahrhundert“ das an diesem Abend erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Bücher Pustet wird in bewährter Zusammenarbeit einen themenbezogenen Büchertisch präsentieren.
|
|
Hauptstädte sind die institutionellen Zentren der Herrschaftsorganisation und zugleich Orte symbolischer Selbstdarstellung eines Staates. Gerade in jungen Staaten kommt der Hauptstadtpolitik, also der Wahl und Ausgestaltung des Zentralortes, erfahrungsgemäß besondere Bedeutung zu. Dies lässt sich an vielen der neu entstandenen Staaten des 19. Jahrhunderts ebenso wie den post-kolonialen und post-sowjetischen Staatsgründungen des 20. Jahrhunderts beobachten. Auch Rom, das erst 1870 im weltpolitischen Windschatten des deutsch-französischen Krieges von dem 1860 gegründeten italienischen Königreich als Hauptstadt in Besitz genommen werden konnte, bietet hierfür ein aufschlussreiches Beispiel. Aus dem päpstlichen Rom die moderne, nationale Größe und liberale Zukunftsgewissheit ausstrahlende Kapitale der Italiener zu formen, war im Verständnis der unitarischen Eliten eine der vorrangigen Aufgaben im Gesamtkomplex nationalstaatlicher Integration und Identitätsstiftung. Die Stadt, die der Papst der Italia unita hinterlassen hatte, war zwar reich an wertvollen Denkmälern aller Zeiten; aber sie verfügte nur in ganz rudimentärem Maße über jene Einrichtungen und Attribute, die nach dem Beispiel von Paris und London das Wesen und den urbanen Standard einer zeitgemäßen Metropole ausmachten. Neben den Einrichtungen funktionaler Modernität war in Rom auch ein Raum der Repräsentation zu schaffen, in welchem sich das neue Italien gegenüber dem monumentalen Erbe der Antike und den Zeugnissen der jahrhundertelangen Herrschaft des universalen Papsttums zu behaupten vermochte. |
|